Wann ist die richtige Zeit zum Fasten?

Praxistipp:

Grundsätzlich ist fasten zu jeder Jahreszeit möglich und wie so vieles andere ist es ein persönlicher Entscheid.

Fasten beginnt im Kopf.

Der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung für einige Tage ist bedeutend einfacher als eine Diät einzuhalten.

Jetzt, kurz vor Weihnachten ist nicht meine Lieblings-Fastenzeit, weil ich schon ohne Fasten leicht friere und ohne feste Nahrung noch mehr. Daher bevorzuge ich die traditionelle Fastenzeit wie das Frühjahr mit dem Aufleben der Natur, ebenso die wärmeren Sommermonate und den Altweibersommer.

Menschen, die fasten sind häufig Genuss- Menschen, sie geniessen gerne und nach jedem Fasten noch bewusster. Obwohl dieses Jahr mit Corona alles anders ist und wir leider die Vor- und Weihnachtszeit weniger gesellig verbringen ist der Dezember doch eine spezielle Zeit in Sachen kulinarischer Genüsse mit seinen Spezialitäten. Auch das spricht eher dagegen in dieser Zeit zu fasten, da Geselligkeit und Zusammen-Sein oft mit Essen verbunden ist. Natürlich ist es möglich, Kontakte zu pflegen und weniger oder nichts zu essen, es kostet eventuell mehr Disziplin und Erklärungen.

Es gibt noch ein paar weitere Aspekte zu berücksichtigen: Viele äussern sich, dass der abnehmende Mond das Fasten erleichtert und der zunehmende Mond es schwieriger macht. Das kann ich weder von mir selbst noch von meinen Gruppen her bestätigen noch widerlegen. Es gibt jeweils viel anderes zu bedenken für die Planung der Fastenferien, damit sie stimmig werden, zum Beispiel die Wahl des Fastenorts, die Person der Leitung, die Dauer der Wanderungen und nicht unwesentlich, ob Ferien bei der Arbeit möglich sind.

So oder so ist es mir persönlich zu keiner Zeit schwer gefallen zu fasten. Sehr unterstützend habe ich dabei die Auszeit von meinem Alltag und den Austausch in den Gruppen erlebt. Die Sicht auf die Themen, die einen zuhause beschäftigen erhält durch die Distanz und das Fasten mehr Klarheit, die Naturerlebnisse und das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe tun einfach gut und machen die Erholung perfekt.

Sehr geeignet ist eine Fastenwoche in Zeiten des Umbruchs und bei neuen Lebensabschnitten:

Wie zum Beispiel beim Übergang vom Arbeitsleben in die Pensionierung. Auf der Hand liegt es, nach dem Fasten eine Ernährungsumstellung anzugehen, da alles intensiv geschmeckt wird und es wieder leichter fällt die Körpersignale wahrzunehmen. Habe ich Hunger oder Lust oder möchte ich aus reiner Gewohnheit essen? Der Magen ist geschrumpf in der Fastenzeit und meldet wieder schnell "satt"- Signale.

In Zeiten von grosser Belastung oder Stress ist eine Fastenwoche ein nachhaltiger Gewinn, da sie eine tolle Gelegenheit bietet zu sich zu finden und zur Ruhe zu kommen, den eigenen Weg wieder klar zu sehen.

Ein weiterer Faktor betrifft ausschliesslich die jüngeren Frauen: für sie macht es Sinn nach Möglichkeit den Menstruations- Zyklus zu berücksichtigen. Ungünstig ist, wenn die Fasten-Umstellung (1.-3. Tag ohne Essen) mit den Menstruationsbeschwerden zusammen fällt, das ist wohl nicht für alle Frauen gleich einfach zu planen, lohnt sich jedoch, um nicht unnötig zu leiden. Mehr zu desem Thema ein anderes Mal.

Bleib gesund!

Regula Schwarz Obrero